Obama ist nicht willkommen

Peter Strutynski ist Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag

Der Besuch des US-Präsidenten in Deutschland fällt in keine gute Zeit. Einmal befinden sich die Parteien bereits im Wahlkampf, sodass keine rechte Freude über den Gast aus Washington aufkommen kann. Bei der Regierungskoalition nicht, weil die einstmalige Lichtgestalt vieles von ihrem Charisma eingebüßt hat; bei der Opposition nicht, weil sie der Kanzlerin seinen dennoch medienwirksamen Auftritt vor dem Brandenburger Tor gleichwohl neidet.

Und die Friedensbewegung, die Linke, die Demokraten hierzulande haben erst recht keinen Grund, Barack Obama willkommen zu heißen - einen Friedensnobelpreisträger, der nach seinem Amtsantritt den Krieg in Afghanistan mit einer dramatischen Truppenaufstockung verschärfte, der in beispielloser Weise Kampfdrohnen zur physischen Vernichtung vermeintlicher Terroristen einsetzen lässt, der sein Versprechen, das Schandlager Guantanamo zu schließen, nicht einzulösen vermochte, der seine Geheimdienste ...


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