Weiße Wochen 1933

Falladas Märkischer »Zauberberg«

In zwanzig Jahren wird Brecht sommers oben in Buckow in der »Märkischen Schweiz« leben. Jetzt, im Frühjahr 1933, schickt sich Hans Fallada an, unten in Waldsieversdorf zu sein. Brecht hat den »Galilei« geschrieben. Fallada ist dabei, »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« zu Papier zu bringen. Der Galilei ist ein Intellektueller. Falladas Kufalt ein Kleinkrimineller. Ihr Problem ist das gleiche. Welchen Preis zahlt man für das Überleben ?

Es ist der 20. April 1933. Fallada schreibt einen Brief. Im Berliner Dom zelebrieren die Kolonnen des SA-Gruppenführers Karl Ernst zum 48. Geburtstag des »Führers« einen Festgottesdienst. Fallada schreibt seiner Frau aus dem Amtsgerichtsgefängnis Fürstenwalde/Spree: »Wir haben unsere kleine Insel zu dreien in dieser heute etwas stürmischen Welt, wir sind beieinander, wo wir auch seien.« Eine der Folterstätten des SA-Gruppenführers ist die Hedemannstraße 31 am Anhalter Bahnhof. Anwohner beschwer...


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