Erdogan lässt keine Milde walten

Erneut zahlreiche Verletzte durch Polizeigewalt bei Protesten in der Türkei

Auch im Ramadan geht die türkische Regierung mit Wasserwerfern, Tränengas und sogar Gummigeschossen gegen die Demonstranten am Taksim-Platz vor.

Der Fastenmonat Ramadan macht es möglich: Plötzlich darf am Gezi-Park in Istanbul wieder ein wenig demonstriert werden. Noch vor Tagen war das laut dem Gouverneur von Istanbul, Avni Mutlu, illegal. Dies dürfte der Erkenntnis geschuldet sein, dass sich ein in Tränengasschwaden gehüllter Taksim-Platz neben dem Gezi-Park nicht gut macht, wenn man eben dort das traditionelle Fastenbrechen veranstalten will. Und siehe da, die wiederholt als »Çapulcu« (Plünderer, Marodeure) beschimpften Demonstranten blieben friedlich.

Doch der Frieden täuscht. Nicht umsonst hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan über seine Gegner gesagt: »Wir werden sie kriegen, einen nach dem anderen.« Und so jagte die Polizei am Samstagabend wieder Demonstranten durch die Fußgängerzone. In einer Seitenstraße griffen auch zum Teil mit Stöcken bewaffnete Kleinhändler auf Seiten der Po...


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