Diskriminierung im Luschniki-Stadion

Zum Beginn der Weltmeisterschaften der Leichtathleten fordern Schwulenrechtler den Boykott von Sportgroßevents in Russland

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das russische Gesetz »Über das Verbot der Propaganda nicht traditioneller sexueller Beziehungen unter Minderjährigen« sorgt weiter für Empörung. Manche Aktivisten fordern einen Boykott der am Samstag in Moskau beginnenden Leichtathletik-WM oder der Winterspiele in Sotschi 2014.

Heute ist es soweit: Fast 2000 Athleten aus 206 Ländern sind dabei, wenn in Moskau die 14. Leichtathletik-Weltmeisterschaften eröffnet werden. Austragungsort ist die Luschniki-Sportarena, Russlands derzeit größtes Stadion, das knapp 85 000 Zuschauern Platz bietet. Eigens für die WM bekam das Stadion eine funkelnagelneue, hellblaue Tartanbahn, für die Wurfwettbewerbe wurde der Kunstrasen durch natürlichen ersetzt.

Dabei schien das Ende der Arena nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 besiegelt. In akuten Geldnöten hatte die Stadtregierung den Großteil der Fläche an fliegende Händler verpachtet. 1995 ließ Stadtväterchen Juri Luschkow den Tempel säubern und modernisieren. Denn das erste und bis heute auch letzte internationale Sportereignis von Weltrang, das dort stattfand, waren die Olympischen Sommerspiele 1980. Westliche Staaten boykottierten sie: Sechs Monate zuvor war die Sowjetunion in Afghanistan einmarschiert.

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