Körperpflege unerwünscht

Erntearbeiter in Norditalien bekommen Wasser nur zum Trinken

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Arbeit und Wasser« - das fordern seit Tagen afrikanische Erntearbeiter, die in Norditalien Pfirsiche, Kiwi und Pflaumen von den Bäumen holen und jüngst die Straße vor dem Rathaus der Kleinstadt Saluzzo besetzt haben.

Was in diesen Tagen in Saluzzo geschieht, ist nur schwer zu beschreiben - es fehlen die Worte für die absolut unwürdige Art, auf die hier mit Menschen umgegangen wird, die auf Irrwegen nach Europa gekommen sind, um dem Elend in ihren Heimatländern in Subsahara-Afrika zu entkommen. In der Kleinstadt am Fuße der Alpen leben etwa 750 »unsichtbare Gesellen«, wie sie sich selbst manchmal nennen. Fast alle sind legal in Italien und haben eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung. Seit Jahren kommen sie hierher, um das Obst zu ernten, für das die Gegend berühmt ist.

»Gebraucht« werden etwa 200 Menschen und für die hat der Arbeitgeberverband auch ein paar Container hinter Stacheldraht aufgestellt. Allerdings gibt es auf diesem »Campus«, wie das Gelände hochtrabend genannt wird, weder fließend Wasser, noch Kanalisation und auch keinen Strom. Trotzdem verlangen die Betreiber von jedem Arbeit...


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