Keine Chance auf Familiennachzug

Harter Kurs in Bayern treibt geflohene Syrier in die Verzweiflung

  • Johannes Hartl
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Syrische Flüchtlinge können in Bayern ihre noch im Krisengebiet lebenden Familien kaum nach Deutschland nachholen. Die Staatsregierung setzt dabei auf einen harten Kurs. Doch diese Haltung treibt Menschen in die Verzweiflung, kritisiert der Bayerische Flüchtlingsrat.

Anfang August hatte ein syrischer Flüchtling in München zu einer Verzweiflungstat gegriffen: Am frühen Morgen des 5. August war der Mann auf einen Baukran geklettert und drohte mit Suizid, sofern er seine in Ägypten befindliche Familie nicht nach Deutschland nachholen darf. Stundenlang harrte der 31-jährige bei Temperaturen von über 30 Grad ohne Wasser in 27 Metern Höhe aus. Sobald sich Rettungskräfte dem Kran näherten, verletzt er sich mit einem Messer selbst. Erst 16 Stunden später wurde der Flüchtling von Einsatzkräften des SEK unter erheblichem Widerstand überwältigt, vom Krank geholt - und später in die Psychiatrie gebracht.

Nach der verzweifelten Aktion des Syriers kritisierte der Bayerische Flüchtlingsrat das Verhalten der Staatsregierung im Umgang mit syrischen Flüchtlingen scharf. Viele Syrerinnen und Syrier in Deutschland können ihre Familienmitglieder nämlich »nicht in Sicherheit bringen« und würden deshalb in viele...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.