LINKE mit neuer Landrätin

Kornelia Wehlan gewinnt Abstimmung in Teltow-Fläming

  • Lesedauer: 2 Min.

Luckenwalde (dpa/nd). Bei der Landratswahl im Kreis Teltow-Fläming hat überraschend die Kandidatin der LINKEN, Kornelia Wehlan, das Rennen gemacht. Für die 52-jährige Agraringenieurin und Landtagsabgeordnete stimmten am Montagabend 27 der Kreistagsabgeordneten, wie die Kreisverwaltung am Montagabend mitteilte.

Auf ihren Gegenkandidaten, den Senftenberger Bürgermeister Andreas Fredrich (SPD), den SPD und CDU unterstützten, entfielen 25 Stimmen. Wehlan siegte im zweiten Wahlgang, nachdem im ersten keiner der drei Kandidaten die gesetzlich vorgeschriebene Mehrheit von 29 Stimmen erreicht hatte. Hier hatten für Wehlan zunächst nur 17, für Fredrich 23 und für den Kandidaten der FDP, Hans-Peter Goetz, 12 Abgeordnete votiert.

Es ist das erste Mal im Land Brandenburg, dass die LINKE einen Landrat stellt. Das betonte der Landesvorsitzende Stefan Ludwig erfreut gegenüber nd.

Nach dem Scheitern einer Direktwahl durch die Einwohner war das Recht an den Kreistag von Teltow-Fläming zurückgefallen. Die Wahl wurde notwendig, weil der langjährige Amtsinhaber Peer Giesecke (SPD) im Dezember 2012 nach einer Verurteilung wegen Untreue und Vorteilsannahme abgewählt worden war. Auch die Nachfolgersuche überschatteten Korruptionsvorwürfe.

So wurde kurz vor der Wahl bekannt, dass auch SPD-Kandidat Frank Gerhard unter Korruptionsverdacht stand. Das Amtsgericht Zossen erließ gegen ihn einen Strafbefehl über 25 200 Euro, der inzwischen rechtskräftig ist.

Gerhard trat trotzdem bei der Wahl an - verlor jedoch bei der Stichwahl Mitte April haushoch gegen die LINKE-Kandidatin Wehlan. Obwohl diese 66,2 Prozent der Stimmen erhielt (Gerhard: 33,8 Prozent), reichte es nicht für den Sieg. Wehlan verfehlte wegen der geringen Wahlbeteiligung von nur 22,7 Prozent die erforderliche Mindestzahl an Stimmen. Der Landratsposten wurde daraufhin öffentlich ausgeschriebenen. 63 Kandidaten hatten sich beworben, 33 Bewerber durften sich vorstellen.

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