Tunnel zwischen Gaza und Israel zerstört

Israel unterbindet Transport von Baumaterialien in die Küstenregion

  • Lesedauer: 2 Min.

Gaza. Nach Berichten israelischer Medien hat die israelische Armee einen 2,5 Kilometer langen Tunnel zwischen dem Gazastreifen und Israel entdeckt und zerstört. Nach Aufhebung einer Nachrichtensperre berichteten israelische Medien am Sonntag, man gehe davon aus, dass Palästinenser den Tunnel für Anschläge oder die Entführung israelischer Soldaten nutzen wollten. Eine Militärsprecherin in Jerusalem wollte sich zunächst nicht zu den Berichten äußern.

Der israelische Rundfunk meldete, der Tunnel habe in Richtung des Grenzorts Ein Haschloscha geführt. Auf palästinensischer Seite habe er einen Ausgang in der Nähe von Chan Junis gehabt. Der Tunnel sei bereits vor einigen Tagen entdeckt worden. Israel stoppte bis auf weiteres den Transport von Baumaterialien in den Gazastreifen. Erst im vergangenen Monat hatten Behörden erstmals seit sechs Jahren wieder die Einfuhr von Baumaterial für private Baustellen in den Gazastreifen erlaubt.

Die 1,5 Millionen Bewohner des Küstenstreifens leiden seit sechs Jahren unter der Wirtschaftsblockade durch Israel, dem sich zum Teil auch das benachbarte Ägypten anschloss. Aufgrund des Mangels an Strom, Medikamenten oder Baumaterialien warnten internationale Organisationen immer wieder vor einer humanitären Krise im Gazastreifen. Palästinensern ist zudem die Ausreise sowie der Zutritt zu einem mehreren hundert Meter breiten Gebiet auf der palästinensischen Seite der Grenze verwehrt. Regelmäßig eröffnen israelische Soldaten dort das Feuer auf palästinensische Bauern – zuletzt am 30. September dieses Jahres. dpa/nd/fak

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal