Der Ahnungslose und der Koffer
Prozessauftakt gegen den Berliner NPD-Chef Schmidtke wegen Volksverhetzung
Das Amtsgericht Tiergarten verhandelte gestern in der Strafsache gegen den Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke, bei dem ein Koffer voller volksverhetzender Musik gefunden worden war.
Ausgesprochen handzahm und scheu wie ein Reh kam Sebastian Schmidtke gestern daher. Er flüchtete vor Kameras und Mikrofonen, wollte erst gar nichts sagen, um auch nach Ende des ersten Verhandlungstages schnell das Weite zu suchen. Verschärfte Sicherheitskontrollen, zum Teil wütende Rededuelle zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung sowie Richterin und Polizeizeugen prägten den ersten Verhandlungstag. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat sich der NPD-Mann der Volksverhetzung schuldig gemacht.
Bei einer Hausdurchsuchung am 23. März 2012, bei der auch Schmidtkes Militaria-Laden »Hexogen« in Schöneweide unter die Lupe genommen worden war, fanden die Polizisten einen silbergrauen Verkaufskoffer mit zum Teil eingeschweißten CDs. Auf diesen rufen Nazibands in übelster Weise zum Mord an Schwarzen, Juden, Homosexuellen und Linken auf: In den Liedern wird erschlagen, verbrannt, erhängt und aufgeschlitzt, da ist Hitler das gr...
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