Von den Rechten traktiert

Ein Opfer der Nazi-Übergriffe bei einer Demonstration 2011 kritisiert langsame Justiz

Martin Rogasch wurde gemeinsam mit drei anderen vor fast drei Jahren von Neonazis bei einer Demonstration in Kreuzberg schwer verletzt - ein Prozess gegen die Täter fand bist heute nicht statt.

Der 14. Mai 2011 sollte für die Nazis ein großer Tag werden. Knapp 150 aus dem ganzen Bundesgebiet angereiste Rechtsextremisten wollten am Kreuzberger Mehringdamm aufmarschieren. Angeführt von dem später zum Berliner NPD-Landesvorsitzenden gewählten Sebastian Schmidtke war die Demonstration in dem von den Rechten verhassten Multikulti-Bezirk als Abschluss einer wochenlangen Kampagne unter dem Motto »Ausländer raus« geplant gewesen. Die Öffentlichkeit war vorab über das braune Treiben nicht informiert worden. Eine kontroverse Debatte um die Informationspolitik von Polizei und Senat waren die Folge. Dass es überhaupt zu Protesten kam, war der Indiskretion eines Neonazis zu verdanken, der sich tags zuvor in sozialen Netzwerken verplapperte.

Martin Rogasch (Name geändert) feierte mit Freunden gerade einen Geburtstag, als er von der Demonstration der rechten »Autonomen Nationalisten« und der NPD hörte. Gemeinsam beschlossen Rogasch...


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