Herrschaftskritik ist unteilbar

Das Bewusstsein für Tiere wächst, sagen Andre Gamerschlag und Emil Franzinelli von »die tierbefreier«

Andre Gamerschlag (l.) ist 1. Vorsitzender von »die tierbefreier«, Emil Franzinelli verantwortlicher Redakteur des vom Verein herausgegebenen Magazins »Tierbefreiung«. Anlässlich des 25-jährigen Heftjubiläums hat der Verein einen gleichnamigen Sammelband veröffentlicht. Robert D. Meyer sprach mit beiden darüber, ob der Trend zum Veganismus der Bewegung hilft und ob sich das gesellschaftliche Verhältnis zu Tieren verändert hat.

nd: Wir erleben einen Trend zum Veganismus. Lässt sich daran auch ein veränderter gesellschaftlicher Umgang mit Tieren erkennen?

Emil Franzinelli: Zumindest berichten die Medien immer mehr von den Ausbeutungszuständen. Vielleicht ist es vor allem dem Bildmaterial von Rechercheteams und Politsendungen zu verdanken, dass die Tierfrage endlich von der Marginalisierung befreit wird. Die Tierausbeutungswirtschaft reagiert ihrerseits, indem sie lächerliche »Tierschutzlabels« einführt und größere Tierschutzorganisationen dafür bezahlt, sich mit ihr zu verbünden. Aber neben Tierleid und -schutz steigt auch immer mehr das Bewusstsein in der Gesellschaft, dass Tieren noch etwas mehr geschuldet wird: Anerkennung, Solidarität, Grundrechte, zum Beispiel auf das eigene Leben.

Andre Gamerschlag: Neben der medialen Sichtbarkeit stieg auch im akademischen Bereich das Interesse für Mensch-Tier-Verhältnisse. In den vergangenen zehn Jahren ...


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