Demokratie statt Börse

Bündnis kritisiert Sanierungsstau der Bahn

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Frankfurt am Main. Während Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube im Frankfurter Bahntower die »Erfolgsgeschichte Bahnreform« pries, protestierten draußen Aktivisten des privatisierungskritischen Aktionsbündnisses »Bahn für Alle« gegen deren Schattenseiten. »Die Bilanz ist düster«, so Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim, der Journalisten den alternativen Geschäftsbericht des Bündnisses überreichte. »Die hohen Ziele wurden fast alle nicht erreicht und die Investitionen konzentrieren sich immer noch auf wenige Großprojekte«, so Monheim. Auch 20 Jahre nach der Umwandlung von Bundes- und Reichsbahn in eine Aktiengesellschaft und nach jahrelanger Liberalisierung stagniere der Anteil des Schienenverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen im Personen- und Güterverkehr bei sieben bzw. 17 Prozent, bemängelt »Bahn für Alle«. Einen Zuwachs habe es nur im stark subventionierten Nah- und Regionalverkehr gegeben.

Monika Lege, Verkehrsreferentin bei Robin Wood, sagte, »Bahn für Alle« habe bereits vor Jahren vor dem nun von Grube zugegebenen »Sanierungsstau« gewarnt. Die Konzerngewinne speisten sich hauptsächlich aus Staatszuschüssen für den Netzausbau. Der bestehende Personalmangel sei eine Folge der Orientierung auf Börsenfähigkeit und den Rang als »Global Player« der Logistik. Das gehe zu Lasten des eigentlichen Bahn-Auftrags, den Transport von Personen und Gütern zu stärken. »Wir brauchen eine bessere Bahn für alle Bürger unter demokratischer Kontrolle«, so Lege. oef

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