Warner und Bremser

Kurt Stenger über die Fortsetzung des Weltklimaberichts

Mit zunehmender Erderwärmung wird die Welt eine andere sein. Orkane und Sturmfluten, aber auch Wasserknappheit und Dürren werden in vielen Regionen zunehmen. Angesichts dessen hat der Weltklimarat IPCC zwei Kernbotschaften für die politischen Entscheidungsträger: Sie müssen alles dafür tun, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, damit die Klimawandelfolgen nicht ganz furchtbar werden. Und sie müssen schon jetzt Anpassungsmaßnahmen ergreifen, denn der Klimawandel ist längst Realität.

Beides ist ein alter Hut. Angesichts der bisher geringen Anstrengungen sind die Warnungen nötiger denn je. Das gilt auch für Deutschland: Das Gerangel um das weitere Abbremsen der ohnehin mangelhaften Energiewende wirkt angesichts der Herausforderungen wie eine Provinzposse. Und statt weitere fossile Ressourcen etwa durch die umstrittene Fracking-Technologie aus dem Boden zu holen, sollte überlegt werden, wie Energieeinsparung dies überflüssig macht.

Womöglich aber - auch das gibt der IPCC-Bericht her - hofft die Politik vielerorts darauf, dass sich die Klimawandelfolgen schon irgendwie »managen« lassen. Aber nur, wenn man das Geld für Anpassungsmaßnahmen hat. Auch aus diesem Grund wird die Erwärmung die armen Regionen und dort die ärmsten Schichten am härtesten treffen. Der IPCC-Bericht ist eigentlich ein Plädoyer für Nord-Süd-Solidarität - doch er könnte das Gegenteil bewirken. Was die Wissenschaft weiß, macht die Politik noch lange nicht heiß.

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