Die Kraft der einfachen Sätze

Ludwig Renn, der Autor des Welterfolgs »Krieg«, wurde vor 125 Jahren geboren

Der Platz in der Geschichte der deutschen Literatur, meinte Lion Feuchtwanger noch kurz vor seinem Tod, sei Ludwig Renn sicher, und es habe »nicht viel Zweck, den zahllosen Würdigungen des Gesamtwerks eine neue hinzuzufügen«. So stand es 1959 in einem Band zum Geburtstag des Schriftstellers, der Stimmen der Freunde und Kollegen sammelte. Renn wurde siebzig, und zumindest in der DDR wusste jeder, der seine Nase in Bücher steckte, wer dieser Autor war. Das ist heute anders. Sein Name kaum noch geläufig, seine Bücher verschwunden, Feuchtwangers Gewissheit erschüttert.

1992 druckte der Aufbau-Verlag in seiner kurzlebigen Reihe »Schicksale des 20. Jahrhunderts« noch einmal »Adel im Untergang«. Es war für lange Zeit der letzte Versuch, die Stimme des Autors zu bewahren. Die Resonanz blieb aus. Danach kam Renn, ignoriert, vergessen, bei den Sortimentern nicht mehr vor. Erst jetzt taucht sein Name wieder auf. Der Ausbruch des Ersten W...


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