«Das Gebrüll des Geldes»

Zum 85. Geburtstag eines der letzten Universalgelehrten unserer Zeit: George Steiner

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Die Ehre des philosophischen Handwerks, so George Steiner, besteht in der «Losgelöstheit, der Unparteilichkeit, darin, sich praktischer Ausbeute zu enthalten.» Viel ist in seinen Büchern von Marxismus die Rede, von dessen Reiz, von dessen Ruin, von der jüdisch-messianischen Variation bei der Besetzung einer jahrtausendealten Hoffnung. Dies in einer packenden Sprache, die mitreißt, die aufreißt, «das Gehirn eine leuchtende Klinge». So begründet er zum Beispiel (in der Hamburger «Zeit») den Antisemitismus aus drei Fällen «jüdischer Erpressung»: Du sollst dir kein Bildnis machen, du sollst deinen Feind lieben, du sollst «Vertrauen gegen Vertrauen tauschen, nicht das Geld gegen das Geld. Da sind wir in der Welt von Jesaja, Jeremias und Marx. Drei Mal sagt der Jude zu den Menschen: Du musst besser sein, als du bist.» Für solche Forderung gebe es kein Verzeihen. «Und wird es nie geben.»

Steiner schrieb grandiose Essays - nennt sich ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.