Immer rein ins Klickerloch

Theo-Heinz Adrian und seine Murmelfreunde betreiben das Kinderspiel als ernsthaften Sport

Der römische Kaiser Augustus soll stets Murmeln bei sich getragen haben und gern mit eingestiegen sein, wenn er auf Halbwüchsige traf, die eine Partie spielten. Sie blicken also auf eine stolze Tradition zurück, der 57-jährige Theo-Heinz Adrian und seine Freunde, die sich in der Kurpfalz zum »1. Murmelspielclub Ludwigshafen-Friesenheim e.V.« zusammengeschlossen haben. Und das klassische Kinderspiel als Sport betreiben, wie der Vereinsvorsitzende und hauptberufliche Industriemeister nd-Mitarbeiter René Gralla erläutert.

nd: Was bringt erwachsene Menschen dazu, einen Klub ausgerechnet für Murmeln zu gründen?
Adrian: Das Ganze fing als Spaß an. Wir waren eine Stammtischrunde. Eines Tages stellte uns der Wirt eine alte Waschmitteltrommel voller Murmeln hin und fragte: »Was machen wir damit?!« Und wir antworteten wie aus der Pistole geschossen: »Wir gründen einen Murmelverein!« Ein paar Wochen später, das war im Jahr 1997, haben wir es tatsächlich auch gemacht.

Inzwischen werden im Murmeln deutsche Titelkämpfe und Weltmeisterschaften ausgetragen. Sind die Regeln vereinheitlicht worden?
Leider noch nicht. So wird in England beim Murmeln das Ringspiel bevorzugt, während der französische Verband das Sandmurmeln pflegt.

Wie funktionieren diese Varianten?
Die Engländer tragen ihre Turniere auf einer runden mit Sand belegten Betonplatte aus. In der Mitte werden 49 Murmeln platziert, die mit einer Schussmurmel, dem »Tolley«, von der Spielflä...



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