Melodie keine Billigung der NSU-Morde

LKA observierte offenbar Kurierdienste für Terroristen

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Das Abspielen der Paulchen-Panther-Melodie bei einer Neonazi-Demonstration kurz nach der Verhaftung von Beate Zschäpe war keine Billigung der Mordtaten des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU). Das Oberlandesgericht München hat am Montag den Freispruch des Amtsgerichts für den Versammlungsleiter Norman Bordin bestätigt. Damit wurde die Entscheidung rechtskräftig. Mit der Erkennungsmelodie des Filmes »Der rosarote Panther« war ein Video unterlegt, in dem die Opfer der NSU-Opfer verhöhnt wurden. Die Staatsanwaltschaft sah in dem Abspielen des Liedes bei einer Demonstration am 21. Januar 2012 wegen der zeitlichen Nähe zur Festnahme Zschäpes eine Billigung der NSU-Mordtaten.

Wie jetzt bekannt wurde, waren die Sicherheitsbehörden dem NSU kurz nach dessen Abtauchen 1998 offenbar dicht auf der Spur. Ein Zeuge, der als Kurier für Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Zschäpe arbeitete, sagte im Münchner Prozess am Montag aus, das Thüringer Landeskriminalamt habe ihn bei der Übergabe eines Beutels für das Trio observiert und fotografiert. Darauf sei auch jener Mann zu sehen gewesen, dem er die Tasche übergab - offenbar ein anderer, noch unbekannter Kurier. Weiter gab der Zeuge an, nicht gewusst zu haben, wo sich das Trio zu dieser Zeit aufhielt. In früheren Vernehmungen bei der Polizei ist allerdings festgehalten, dass er sich mit den mutmaßlichen Terror-Helfern Ralf Wohlleben und André K. darüber unterhielt. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal