Wie man Opfer zu Tätern macht

Nach Nazi-Attacke auf Dortmunds Rathaus versucht die Polizei, ihr Versagen zu vertuschen

Polizei und Staatsanwaltschaft geben nach dem brutalen Nazi-Überfall auf eine Wahlparty im Dortmunder Rathaus den Angegriffenen eine heftige Mitschuld. Ermittelt wird gegen 40 Demokraten.

Daniela Schneckenburger findet klare Worte: »Der Bericht ist diffamierend für alle, die sich den Rechten in den Weg gestellt haben«, sagt die grüne Landtagsabgeordnete aus Dortmund gegenüber »nd«. »Dieser Bericht verharmlost den Angriff der Neonazis und lässt die Demokraten in einem schiefen Licht dastehen. Ich vermisse auch jegliche Selbstkritik der Polizei«, sagt die Frau, die selber einen Nazi-Schlag in ihr Gesicht abbekam.

»Dieser Bericht« trägt die Überschrift »Überfall auf das Rathaus in Dortmund am 25. Mai 2014 durch Rechtsextreme« und basiert auf Polizeiangaben. Er firmiert indes als Bericht des SPD-geführten Innenministeriums - das Begleitschreiben endet mit »freundlichen Grüßen« und der Unterschrift von Minister Ralf Jäger. Am Donnerstag wird die Ausarbeitung Diskussionsgrundlage sein, wenn der Innenausschuss des NRW-Landtages über den Überfall von rund 30 Neonazis aus dem Umfeld der Partei »Die Rechte« auf die Kommu...


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