Krieg in Syrien: Aktivisten berichten von 170.000 Toten

In dreieinhalb Jahren Krieg starben rund 9000 Kinder

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Dreieinhalb Jahre nach Beginn des Krieges in Syrien sind die Toten aus den Schlagzeilen verschwunden. Gestorben wir dennoch weiter. Von 170.000 Toten berichten nun oppositionelle Aktivisten.

Beirut. Nach bald dreieinhalbjährigem Blutvergießen in Syrien ist die Zahl der Kriegstoten inoffiziellen Angaben zufolge auf mehr als 170.000 gestiegen. Jedes dritte unter den rund 171.500 Opfern des seit März 2011 anhaltenden Konflikts sei ein Zivilist, darunter gut 9000 Kinder. Dies teilte die »Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte« am Donnerstag mit.

Zwar ist die oppositionellen Rebellen nahestehende Organisation mit Sitz in London immer wieder durch Falschmeldungen aufgefallen, doch decken sich die Zahlen mit Angaben die in den letzten Wochen und Monaten unter anderem durch die Vereinten Nationen gemacht wurden.

Die Beobachtungsstelle erläuterte, die vollständige Zählung aller Bürgerkriegstoten falle schwer, »da beide am Krieg beteiligten Seiten ihre wahren Verluste zu vertuschen suchen«. Nach Schätzung der Organisation mussten allein die syrische Armee und regierungstreue Milizen zusammen mehr als 65.000 Tote in ihren Reihen hinnehmen. Auf Seiten der Rebellen seien es etwa 20.000 weniger.

Im März 2011 waren regierungskritische Demonstranten erstmals in großer Zahl auf die Straße gegangen. In den folgenden Monaten mündeten Angriffe durch vom Westen und den Golfstaaten unterstützte Kämpfer auf Regierungseinrichtungen und die Repressionen der syrischen Armee in einen Krieg, der nahezu die Hälfte der syrischen Bevölkerung in die Flucht trieb und weite Teile des Landes zerstörte. nd/afp

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