Ziviler Ungehorsam vor der Tür

Ein Aktionsbündnis verhinderte in Osnabrück schon zehn Abschiebungen von Geflüchteten

Machtlos scheinen Schutzsuchende gegen eine drohende Abschiebung zu sein. Doch es gibt Möglichkeiten, sie zu unterbinden, wie Beispiele aus Osnabrück zeigen.

In Berlin konnten Geflüchtete und Unterstützer durch ihren entschlossenen Einsatz die Räumung der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg verhindern. Die Flüchtlinge dürfen nun zwar in der Schule bleiben, doch ohne ein Bleiberecht droht ihnen weiterhin eine Abschiebung. Im langen Kampf vieler Betroffener ist dies der letzte Akt - doch das muss nicht so sein, wie eindrucksvoll ein Beispiel aus Niedersachsen zeigt. Bis 2013 das Bundesland des gefürchteten Innenministers Uwe Schünemann (CDU), der zum Beispiel auf der Abschiebung einer Frau beharrte, der in Iran die Steinigung drohte.

In Osnabrück wurde am Mittwoch zum zehnten Mal eine Abschiebung eines Flüchtlings mit Mitteln des Zivilen Ungehorsams verhindert. Diesmal sollte ein junger Mann aus Somalia nach Italien abgeschoben werden. Es regnete in Strömen, die Behördenaktion war für halb sieben morgens anberaumt. Und doch standen 100 Menschen vor der Unterkunft »An der ...


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