Wenn die roten Socken aus allen Wolken fallen

Was man über den Osten als Projektionsfläche und Realzustand durch die Beobachtung von Wahlkämpfen lernen kann. Eine Einladung

Irgendwie scheinen auch Sprüche ihre Zeit zu haben. Dass man jemanden sagen hörte, wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie verboten, ist jedenfalls schon eine Weile her. Vielleicht hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Spruch sowohl richtig als auch falsch und damit zur Markierung politischer Stellungen etwas ungeeignet ist – weil Wahlen die Wirklichkeit zwar einerseits schon verändern können, aber andererseits doch zu jeder wirklichen Veränderung mehr nötig ist als eine Stimmabgabe.

Vielleicht ist der Spruch von den verboten werden würdenden Wahlen aber auch deshalb in der rhetorischen Abstellkammer gelandet, weil immer mehr Menschen den Wahlkampf und seine Schlagzeilen, die Interviews und Werbefaltblätter, die politische Konkurrenzgymnastik und Schulterklopferei aus einem ganz anderen Grunde für wichtig halten: Weil sie dabei etwas über sich selbst erfahren; darüber, wo die Antwortsuche auf d...


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