»Es geht um viel mehr als schottischen Nationalstolz«

SNP-Fraktionschef im britischen Unterhaus Angus Robertson über die Motive, für die Unabhängigkeit zu stimmen

Angus Robertson, Jg. 1969, ist Fraktionsführer der Scottish National Party im Unterhaus in London und Sprecher der SNP, die in Edinburgh die Regionalregierung führt, für Außen- und Verteidigungspolitik. Er leitete die Kampagne seiner Partei für das Unabhängigkeitsreferendum und gilt Insidern als erster Außenminister eines unabhängigen Schottlands. Für »nd« beantwortete er Fragen von Reiner Oschmann.

Weshalb sollte Schottland unabhängig werden?

Es geht um eine bessere Zukunft für die Menschen in Schottland und um Demokratie - anders ausgedrückt: eine Regierung zu haben, die wir auch gewählt haben. Seit ich erwachsen bin, amtierten in Westminster meist Regierungen, für die wir nicht stimmten. Sie drückten oft Entscheidungen durch, die wir nicht verhindern konnten. Die jetzige konservative Koalition bürdet den Schotten etwa drakonische Streichungen auf, kürzt Sozialprogramme und setzt unsere EU-Zukunft aufs Spiel. Heute haben wir ein Parlament in Edinburgh, das sich vielen regionalen Fragen von Gewicht für Schottlands Bevölkerung widmet, darunter Bildung, Gesundheit, Justiz, Wohnungen und Transport. Was fehlt, sind die Befugnisse, die weiter in Westminster liegen - wir brauchen volle Selbstständigkeit, damit wir auch unsere internationalen Beziehungen, Verteidigung und wirtschaftlichen Wohlstand selbst regeln können.

D...


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