»Die Politik des Verleugnens ist gescheitert!«

»Es ist unsere Geschichte«: Fatih Akin über seinem Film »The Cut« und den Völkermord an den Armeniern

»Wenn überhaupt, wird der Völkermord leider immer noch falsch dargestellt. Dennoch ist die türkische Gesellschaft dem Thema jetzt viel aufgeschlossener gegenüber.« Das Interview mit Fatih Akin führte Marc Hairapetian.

Fatih, Du bist »waschechter« Hamburger mit türkischen Wurzeln. Wann bist Du das erste Mal mit dem Thema »Völkermord an den Armeniern« konfrontiert worden?
Ich weiß, es nicht mehr ganz genau. Das muss in der Schulzeit als später Teenager gewesen sein. Ich erinnere mich, dass ich einen reflexartigen Mechanismus hatte: »Das kann nicht wahr sein! Meine türkischen Landsleute machen so etwas nicht!« Dann bin ich auch recht schnell mit der Lüge von staatlicher Seite, die ja bis heute aufrecht erhalten wird, konfrontiert worden. Das hat mich dann neugierig gemacht. Diese Hysterie um dieses Thema und diese aggressive Abwehrhaltung! Ich muss es so sagen: Der Völkermord an den Armeniern, den meine Landsleute begingen, war ein Aufwacherlebnis für mich.


Wie bist Du auf »The Cut« gekommen?
Ich habe dann ein viel älteres Projekt von Griechen, die in die USA gehen, wieder aus der Schublade genommen - und ich habe aus Griechen Armenier ...



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