Blockupy lädt im November nach Frankfurt am Main

Festival mit Debatte, Musik – und Aktionen am EZB-Neubau

  • Lesedauer: 3 Min.
BLOGupy: Blockupy lädt im November nach Frankfurt am Main

Die FAZ hat dieser Tage darüber berichtet, dass im Neubau der neuen Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Ostend das erste Büro bezogen wurde. Der eigentliche Umzug beginnt allerdings erst im November – in dem Monat, in dem auch das Blockupy-Bündnis sich in Frankfurt zu einem Festival versammeln wird. Im Dezember könne in den neuen Räumen schon eine erste finanzpolitische Entscheidung fallen, meldet die »Tagesschau«.

Die Feierlichkeiten zur Eröffnung der neuen EZB sollen erst 2015 stattfinden, verriet EZB-Direktor Benoît Cœuré im Juni 2014 in der »Süddeutschen Zeitung«. Blockupy kündigt Proteste anlässlich dieses Ereignisses an: Erwartungsgemäß werden an diesem Tag X wieder mehrere tausend Menschen zu Aktionen, Blockaden und Demonstrationen nach Frankfurt am Main kommen. Sie wollen dabei sein und die Blockupy-Proteste nicht verpassen.

#talk #dance #act – runter vom Balkon!

Aber zunächst findet vom 20. bis 23. November das Blockupy-Festival statt. Nahezu zeitgleich trifft sich in Frankfurt am Main auch die Finanz- und Versicherungsindustrie Europas auf ihrer »European Finance Week«, zu der es 2013 schon lokale Proteste gab. Das viertägige Blockupy-Festival soll zu einem europaweiten Treffpunkt von Gruppen, Organisationen und Netzwerken werden, die sich gegen das Austeritäts-Regime wenden und gemeinsam die für den Tag X geplanten Proteste vorbereiten. Blockupy will beraten, aber auch fantasievoll und lautstark auf der Straße präsent sein – während die mit Kisten beladenen EZB-Umzugswagen vom Willy-Brand-Platz ins Frankfurter Ostend fahren. »Wir packen mit an«, steht auf dem Blockupy-Plakat, das außerdem einen »Umzug« zum neuen Gebäude der EZB ankündigt.

In Frankfurt am Main bietet das lokale NoTroika-Bündnis seit Jahresbeginn 2014 Zaunspaziergänge an, die Monat für Monat inhaltliche Themen aufgreifen und sie mit politischen Aktivitäten rund um die neue EZB praktisch verbinden. Schon seit den ersten Blockupy-Protesten in Frankfurt 2012 zeichnet sich das Blockupy-Bündnis durch vielfältige und überraschende Aktionsformen aus und hat eine europaweite Anziehungskraft, die von der radikalen Linken bis ins bürgerliche Spektrum reicht. Gerade die europäische Perspektive und die internationale Vernetzung ist das Neue und Zukunftsweisende an Blockupy und der Proteste gegen Armut und autoritäre Krisenpolitik.

An dem Novemberwochenende 2014 wird in Frankfurt am Main wieder viel geboten. Während des Festivals sind überall in der Innenstadt Filmvorführungen, Konzerte, inhaltliche und praktische Workshops, Stadtführungen, Performances, Diskussionsabende angekündigt – zu Themen wie TTIP und Freihandelsabkommen, Stadtpolitik und Gentrifizierung, Flüchtlingspolitik und Migration sowie andere mehr.

​Die Ankündigung der Proteste zum Tag X war ein Clou von Blockupy. Die Aktivistinnen und Aktivisten haben damit die Pläne der EZB für eine feierliche Eröffnung durchkreuzt. Die EZB wagt sich derzeit noch nicht einmal, die Eröffnungsfeier zu terminieren und bekanntzugeben. Ob Benoît Cœuré Wort halten wird? Ob er und die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft es wirklich wagen werden, die Eröffnung der neuen Europäischen Zentralbank groß zu feiern? Wie sie es auch drehen und wenden werden, ob sie den Termin lange zurückhalten oder kapitulieren, indem sie keine bzw. nur eine kleinere Feier veranstalten: Wer Blockupy kennt, weiß: auf das antikapitalistische Bündnis ist Verlass. Blockupy wird seine Ankündigung wahr machen und auch 2015 wieder nach Frankfurt am Main kommen. nis

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