Erdogan gegen Waffen für Kurden in Kobane

Türkischer Präsident kritisiert Abwurfaktion der US-Luftwaffe

  • Lesedauer: 1 Min.

Ankara. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Mittwoch in Ankara den US-Waffenabwurf für Kurdenkämpfer in der von der IS-Terrormiliz belagerten nordsyrischen Stadt Kobane als »falsch« bezeichnet. Er sagte vor Journalisten, einige der am Montag von den USA abgeworfenen Kisten mit Waffen und Munition aus irakischen Beständen seien der syrischen Kurdenpartei PYD und auch IS-Kämpfern in die Hände gefallen. »Jede Hilfe für die PYD nutzt letztlich der PKK«, so Erdogan. »Und als Türkei müssen wir das bekämpfen.« Ankara sieht die PYD als »terroristische« Organisation, die kurdische Arbeiterpartei PKK ist in der Türkei verboten.

Unterdessen hat die kurdische Autonomieregion in Nordirak militärische Hilfe für die Kurden in Kobane beschlossen. Wie das kurdische Nachrichtenportal »Rudaw« am Mittwoch berichtete, einigten sich alle Fraktionen im Parlament darauf, die kurdischen Volksschutzeinheiten in der Ortschaft nahe der türkischen Grenze zu unterstützen. Die kurdische Gorran-Partei in Nordirak teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass in einer ersten Phase rund 200 Peschmerga-Soldaten mit schweren Waffen an diesem Einsatz teilnehmen sollten.

Menschenrechtler bestreiten indes, dass die Dschihadisten Chemiewaffen in Kobane eingesetzt haben. Dies hatten Augenzeugen berichtet. Agenturen/nd Seite 7

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