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Selbstvertrauen aufbauen

Fabian Lambeck über ein Programm des Europarates zur besseren Integration von Sinti und Roma

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 1 Min.

Niemand weiß genau, wie viele Sinti und Roma in Europa leben. Aktuelle Schätzungen oszillieren zwischen zehn und zwölf Millionen. Weil viele die Stigmatisierung fürchten, geben sie bei entsprechenden Erhebungen oft an, der jeweils dominierenden Volksgruppe anzugehören. Viele besitzen nicht einmal Ausweispapiere. Das gilt natürlich nicht für alle Roma und erst recht nicht für die Sinti, die seit Jahrhunderten in Deutschland leben. Es lässt sich jedoch nicht leugnen, dass ein großer Teil der osteuropäischen Roma seit Jahrhunderten am Rande der Gesellschaften lebt. In Teilen Südosteuropas wurden Roma noch im 19. Jahrhundert als Sklaven gehalten.

Der Sinti-Aktivist Romeo Franz hat recht, wenn er meint, dass man das Selbstbewusstsein der Roma stärken müsse. Wer kein Selbstvertrauen hat, schämt sich, der schottet sich und die Seinen von der Mehrheitsgesellschaft ab. Deshalb ist die Idee hinter dem ROMED-Programm des Europarates, die Roma selbst zu Mediatoren auszubilden, um in die eigene Community zu wirken, nur zu begrüßen. Schade nur, dass das Programm mit einer Million Euro für Projekte in 22 Ländern geradezu grotesk unterfinanziert ist.

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