Es geht hier um Abschreckung

Der US-Blogger Kevin Gosztola zum Urteil gegen Bradley Manning und zu den Fällen Assange und Snowden

Bradley Manning hatte eine maximal 90-jährige Haftstrafe erwartet. Am Mittwoch ist er zu 35 Jahren verurteilt worden. Ist es für Sie denn eine gute Nachricht?

In den vergangenen 21 Monaten, in denen ich das Verfahren vor dem Militärgericht in Fort Meade verfolgt habe, ist mir klargeworden, dass Manning wohl eine ziemlich harte Strafe bekommen wird. Auch wenn dieser Punkt am Ende fallengelassen wurde, hatte die Richterin die Anklage wegen »Unterstützung des Feindes« zunächst zugelassen. Das weist auf eine neue und gefährliche Rechtsinterpretation hin. Das Urteil war für mich also keine »gute Nachricht«. Aber ein solches Strafmaß war eben auch zu erwarten.

Wäre ein Verfahren vor einem US-Zivilgericht glimpflicher ausgegangen?

US-Bundesgerichte hätten Manning zur gleichen oder sogar einer höheren Strafe verurteilt. Zivile Gerichte in den USA fügen sich in der Regel den Interessen des Militärs und des Sicherheitsapparats. Das betrifft vor al...


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