In Leipzig beliebt, in der Fremde verhasst

Warum der Zweitligist RasenBallsport in seiner Heimatstadt so viele Anhänger findet

Am Montag empfängt Aufsteiger RB Leipzig den TSV 1860 München und kann sich dabei auf die Unterstützung vieler Leipziger verlassen. Diese haben lange auf erfolgreichen und gewaltfreien Fußball gewartet.

Hagen Kunze, Sprecher des RB Leipzig-Fanclubs »Holy Bulls«, erinnert sich noch genau an den Moment, in dem er sich vom 1. FC Lok, dem Verein seiner Jugend lossagte. Auslöser war ein A-Junioren der »Loksche« gegen den Erzrivalen Sachsen Leipzig im Jahr 2006, bei dem jugendliche Lokfans ein menschliches Hakenkreuz bildeten. »Früher habe ich den Verein verteidigt. Nach dieser Aktion konnte ich nicht mehr so weitermachen wie vorher«, erklärt Kunze seinen persönlichen Abschied von Lok. »Der Verein meiner Jugend wurde mir aus dem Herzen gerissen«, fügt er hinzu und beklagt die mangelnde Abgrenzung gegenüber Rechtsextremen bei Lok. Im Fanblock von RB gibt es viele solcher Geschichten. Der Niedergang der Nachwendezeit und die Rivalität, die bundesweit in ihrer Aggressivität ihresgleichen sucht, treibt RB viele ehemalige Fans beider Vereine in die Arme. Und auch viele fußballbegeisterte Leipziger, die bislang keinen Lieblingsverein hatten, f...


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