Ramelow: Gott in meinem Herzen ein Fundament

CDU-Vize Bouffier: Rot-Rot-Grün »schädlich für das Land« ++ Tiefensee sieht viel Skepsis gegenüber Rot-Rot-Grün ++ Mobit: Rechte heizen Proteste gegen Flüchtlinge an ++ Der Nachrichtenüberblick aus Thüringen

  • Lesedauer: 4 Min.

Update 14 Uhr:
Aussichten für den Wintersport im Thüringer Wald bessern sich

Für den Wintersport in Thüringen sieht es in den kommenden Tage laut Deutschem Wetterdienst recht gut aus. In der Nacht zu Montag zieht ein Tiefdruckgebiet über den Freistaat und lässt die Schneedecke im Thüringer Wald um 10 bis 12 Zentimeter wachsen, wie die Meteorologen am Sonntag in Leipzig mitteilten. Sollte die Prognose eintreffen, könnten in dem Wintersportgebiet erstmals in dieser Saison Loipen gespurt werden. Wie eine Sprecherin des Schneetelefons am Sonntag sagte, reichen die bisherigen Schneehöhen noch nicht für Langlauf aus. Dank Frost und Kunstschnee sei jedoch bereits der Hang der Skiarena Heubach in Masserberg geöffnet. Auch für Rodeln seien die Bedingungen bestens.

Update 10 Uhr:
Ramelow: Gott in meinem Herzen ein Fundament

Bodo Ramelow hat eine Vorstellung von Gott, will aber öffentlich nicht darüber sprechen. »Dieser Gott ist in meinem Herzen ein Fundament. Ich spüre, dass er da ist«, sagte der thüringische Ministerpräsident dem evangelischen Monatsmagazin »chrismon« (Januar-Ausgabe). Der Linken-Politiker sagte, er habe ein tiefes Gottvertrauen, und das besonders in Situationen, in denen er sich nicht allein fühlen möchte. Aus Sicht des evangelischen Christen Ramelow sollte jeder Mensch Respekt vor dem Ende des Lebens haben, den Tod aber nicht fürchten. »Das Schlimme ist ja: Wenn wir ihn fürchten, lassen wir den Tod Macht über uns bekommen«, sagte der 58-Jährige. Ramelow ist seit drei Wochen der erste Regierungschef der Linkspartei in einem Bundesland. Aus Respekt vor der Trennung von Kirche und Staat hatte der Protestant bei seiner Vereidigung zum thüringischen Ministerpräsidenten auf die Gottesformel verzichtet.

Update 8 Uhr:
CDU-Vize Bouffier: Rot-Rot-Grün »schädlich für das Land«

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Bouffier hat die Bildung der rot-rot-grünen Landesregierung in Thüringen als »schädlich für das Land« bezeichnet. Teile der Linken seien bis heute nicht in der Bundesrepublik angekommen, behauptete der Unionspolitiker. Die Bundestagswahl 2017 wird nach seiner Einschätzung zur »Richtungsentscheidung«. Entweder werde die nächste Bundesregierung von CDU und Grünen gebildet oder aber von SPD, Linkspartei und Grünen, sagte Hessens Ministerpräsident der »Welt am Sonntag«. »Wer wissen will, wohin die Reise geht in Deutschland, muss die Entwicklung in Thüringen und in Hessen beobachten.« Bouffier führt seit rund einem Jahr eine schwarz-grüne Koalition. Die Große Koalition auf Bundesebene laufe zwar »ganz ordentlich«, meinte Bouffier. »Aber das ist keine Dauerlösung.« Wenn es um die zentrale Frage der Staatsfinanzen gehe, komme die Union mit Teilen der Grünen »sehr gut zusammen«. Mit der SPD sei das nicht so leicht. »Was sie fordert, lässt sich oft nicht finanzieren.«

Update 7.30 Uhr:
Tiefensee sieht viel Skepsis gegenüber Rot-Rot-Grün

Rot-Rot-Grün muss als bundesweit neues Koalitionsmodell nach Ansicht des SPD-Politikers Wolfgang Tiefensee seine Praxistauglichkeit erst unter Beweis stellen. »Die Koalition betritt Neuland. Es wird genau beobachtet, was der erste Ministerpräsident der Linken sagt und tut«, sagte Tiefensee der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. »Es gibt einige, die nicht nur skeptisch, sondern auch ablehnend sind.« Der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister und Bundesverkehrsminister ist seit Dezember Minister für Wirtschaft und Wissenschaft in Erfurt. Seine Aufgabe in der Regierung sehe er darin, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Erfolg in eine gute Balance zu bringen. »Ich will damit deutlich machen, die SPD ist anders als die Linke oder die CDU. Es geht nicht nur um Soziales oder nur um Wirtschaft.« Zudem wolle er darüber wachen, dass die Zusagen der Linken im Koalitionsvertrag zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte eingehalten werden. Angesicht der knappen Mehrheit von nur einer Stimme im Landtag sieht der 59-Jährige die Gefahr, dass Rot-Rot-Grün bei schwierigen Themen »nicht zu einer optimalen Lösung kommt«. Mit einem vorzeitigen Auseinanderbrechen des Dreierbündnisses rechnet Tiefensee aber nicht.

Update 7 Uhr:
Mobit: Rechte heizen Proteste gegen Flüchtlinge an

Die Thüringer Kommunen müssen nach Ansicht der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (Mobit) bei der Unterbringung von Flüchtlingen sensibler agieren. Es dürfe nicht nur um den verwaltungstechnischen Akt gehen, sagte Mobit-Sprecher Stefan Heerdegen. Würden Bürger kurzfristig vor vollendete Tatsachen gestellt, provoziere dies nur unnötige Abwehrreaktionen. Die vermehrten Proteste gegen Flüchtlingsunterkünfte im Freistaat würden von Rechtsextremen gezielt angeheizt. Sie versuchten damit, Anschluss an weite Teile der Bevölkerung zu bekommen. Thüringen hat laut Innenministerium bisher mehr als 6200 Flüchtlinge aufgenommen. nd/Agenturen

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal