Gute Idee besser verkauft

Reimar Paul über einen auf den ersten Blick unfreundlichen Ölpreisvorschlag

  • Reimar Paul
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Grünen verlangten, bevor sie Regierungspartei im Bund wurden, einen Benzinpreis von fünf Mark pro Liter - und bekamen dafür kräftig auf die Mütze. Der ADAC heulte auf, eine Allianz von den Gewerkschaften bis »Bild« kritisierte die Forderung als unsozial. Der renommierte Wissenschaftler Ernst Ulrich von Weizsäcker ist geschickter als damals die Öko-Partei. Er macht seinen Vorschlag für eine Abgabe aufs Öl, ohne eine Summe zu nennen. Und er greift den berechtigten Einwand, ein höherer Ölpreis treffe die kleinen Leute, von vornherein auf: Weizsäcker regt an, andere Abgaben entsprechend zu senken. Richtig ist die Forderung nach einem höheren Ölpreis allemal. Der Klimawandel ist weit fortgeschritten. Die viel zu warmen Winter der letzten Jahre in Mitteleuropa sind nur eine, die harmlose Seite. Viel schlimmer trifft es mit Dürren, Überschwemmungen und Hurrikanen bereits jetzt die armen Länder des Südens.

Der Ölverbrauch muss deshalb heruntergefahren, Energieversorgung und Wirtschaft müssen so schnell wie möglich dekarbonisiert werden, also weitgehend ohne Öl, Kohle, Gas und Uran funktionieren. Mächtige Kräfte wollen das verhindern. Die bekannten Öl- und Gasreserven sind längst in die Bilanzen der Multis eingepreist. Werden sie tatsächlich gefördert, wird es die Welt, wie wir sie kennen, nicht mehr lange geben.

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