Niemals das Gesicht verlieren

Die Performance-Gruppe »AnonymoUS« übt im Ballhaus Ost eine neue Form der Showbiz-Kritik

Im Theaterprojekt »Insight Men« agieren alle Schauspieler maskiert. Die Gruppe »AnonymoUS« versteht ihre Performance als Kritik an den Selbstvermarktungspraktiken von Künstlern: Ein Betrieb, in dem Namen und Labels als Bewertungsmaßstäbe gelten, übernehme neoliberale Praktiken.

Wenn Schauspieler und Performer ihre Identität verbergen, was selten geschieht, dann handelt es sich meist um Stars, die mit einem Teil ihres Werks nicht mehr in Verbindung gebracht werden wollen. Wieso aber legen Sie den Schleier der Anonymität schon bei der Entstehung des Ihres Stückes an?
Wir wollen, das unsere Arbeit für sich selbst spricht und wir nicht im Abgleich mit unseren Karrieren, unseren Lebensläufen und den Festivalteilnahmen beurteilt werden. Wir wollen, dass unser Projekt ausschließlich auf die Kraft hin bewertet, die es entfaltet.

Arbeiten Sie zum ersten Mal so?
Ja.

Wie ist es möglich, ein anonymes Ensemble zusammenzustellen?
Voreinander agieren wir nicht anonym. Das ist ein konzeptionelles Problem. Es wäre aber tatsächlich noch besser, wenn wir einander nicht gekannt hätten und also auch nicht verraten könnten. Wir haben darauf Wert gelegt, dass es sich um Schauspieler handelt, die in verschiedene...



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