Reporter ohne Grenzen entsperrt zensierte Webseiten

Aktion zum »Welttag gegen Internetzensur«

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris. Am Welttag gegen Internetzensur hat die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) neun zensierte Nachrichten-Seiten in elf Ländern entsperrt. Zugänglich gemacht wurden Webseiten unter anderem in China, Russland, Saudi-Arabien, Iran und Bahrain, wie die Organisation am Donnerstag mitteilte. »Mit dieser Aktion hebt Reporter ohne Grenzen in einigen der am schärfsten kontrollierten Länder weltweit die gezielte Zensur von Webseiten wieder auf und macht blockierte Informationen verfügbar«, erklärte ROG-Vorstandsmitglied Matthias Spielkamp.

Um die zensierten Seiten zugänglich zu machen, spiegelte ROG die Webseiten und machte sie in der Cloud großer Server wie Amazon, Google und Microsoft zugänglich. Laut ROG können diese Seiten jetzt nur noch gesperrt werden, wenn die gesamte Cloud blockiert wird. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die betroffenen Regierungen so weit gehen, denn sonst würden zugleich tausende anderer Webseiten gesperrt, hob ROG mit Blick auf wirtschaftliche und politische Folgekosten hervor.

Für die Aktion »Grenzenloses Internet« wählte die Journalistenorganisation unter anderem das unabhängige Nachrichtenportal Grani.ru in Russland aus. Es war im März 2014 im Zuge des Ukraine-Konflikts gesperrt worden. In Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan wurde das Nachrichtenportal »Fergana News«, das bewusst unparteiisch über die von Konflikten geprägte Region berichtet, entsperrt. In China wurde unter anderem die seit 2008 gesperrte Seite von »Tibet Post International« wieder zugänglich gemacht, die über die Lage der Tibeter berichtet. afp/nd

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