Banken, Böller und Barrikaden

Ausnahmezustand in Frankfurt: Obwohl die Demonstranten nicht zur Europäischen Zentralbank vorstoßen, steht die Stadt Kopf

  • Janos Erkens, Fabian Lambeck und Ines Wallrodt, Frankfurt am Main
  • Lesedauer: ca. 8.0 Min.

Rauchschwaden, Reizgaswolken, Wasserwerfer und Schlagstöcke, aber auch nüchterne Argumente und fantasievolle Parolen: Der Protest gegen die EZB hat am Mittwoch die Mainmetropole im Griff.

Der Morgen ist kalt und grün. Schon um sechs versammeln sich an der Frankfurter Geschäftsstraße Zeil einige Hundert EZB-Gegner, in grünen Regencapes, »bewaffnet« mit grünen Aufblaskrokodilen und grünen Riesenbällen. Es sind Gymnastikbälle, mit Pappmaschee ummantelt sollen sie als Airbags beim Zusammenprall mit Polizisten fungieren. Im Laufschritt ziehen sie los - in Richtung des pompösen Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB), der an diesem Tag eingeweiht werden soll. Nun will man die Zufahrtsstraßen für Gäste der Feierstunde blockieren. Die Bank ist maßgeblicher Teil der »Troika«, die deren Gegner für die Eskalation der Krise im Süden Europas verantwortlich machen.

Die Grünverkleideten kommen gut voran, ab und zu ziehen sie an ein Polizisten vorüber, hinter ihnen sind die Scheiben von Straßenbahnhaltestellen zerdeppert, Fenster von Sparkasse und Globetrotter zersprungen, Mülltonnen und ein Dutzend Autoreifen brennen auf d...


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