Bloß nicht in die Badewanne

Wolfgang Herrndorfs bildnerischer Nachlass

Weitgehend unbemerkt schrieb Wolfgang Herrndorf, bevor sein Roman »Tschick« ihn plötzlich berühmt machte. Dass er ursprünglich Maler war, wissen bis heute wenige. Jetzt ist sein bildnerischer Nachlass zu entdecken.

Es hat eine eigentümliche Bewandtnis mit dem literarischen Werk des Schriftstellers Wolfgang Herrndorf, der, hätte er sich nicht im Sommer vor zwei Jahren nach langer, schwerer Krankheit das Leben genommen, vor einigen Tagen 50 Jahre alt geworden wäre. Seine letzten, teils erst nach seinem Tod publizierten Romane haben Preise erhalten, wurden von den Feuilletons enthusiastisch gelobt und brechen Verkaufsrekorde. Herrndorfs traurig-komischer Roman »Tschick« wurde zur Schullektüre befördert und wird heute in Klassen gelesen, denen früher Lessings »Nathan der Weise« oder Kafkas »Verwandlung« vorgesetzt wurde. Doch von Herrndorfs erstem Roman und seinem ersten Erzählungsband, entstanden vor seiner schweren Tumorerkrankung und erschienen 2002 und 2007, wollte lange Zeit kaum einer etwas wissen. Die komische, sprachlich so genaue Erzählprosa hatte es schwer hierzulande, auf einem Markt, der entweder triviale Schmonzetten verlangt oder bleisc...


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