Behandelt wie Erwachsene

Auf Druck der Länder werden künftig auch junge unbegleitete Flüchtlinge bundesweit verteilt. Gut für einige Städte, schlecht für das Kindeswohl

  • Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Immer mehr minderjährige Flüchtlinge erreichen ohne Angehörige die Bundesrepublik. Nach einem neuen Modell ist ihre Odyssee dann nicht zu Ende.

Während erwachsene Asylbewerber und Familien nach einem festgelegten Schlüssel auf die 16 Bundesländer verteilt werden, wird minderjährigen Flüchtlingen, die ohne Eltern nach Deutschland kommen, etwas Ruhe gegönnt, zumindest in der Regel: Sie bleiben dort, wo sie sich zuerst melden oder aufgegriffen werden. Meist sind das Großstädte entlang der Hauptreiserouten wie Hamburg oder München. Doch die klagen über untragbare Belastungen durch die wachsende Zahl junger Flüchtlinge und machen Druck, dass andere Länder ebenfalls Verantwortung übernehmen. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat deshalb einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, wonach auch Minderjährige künftig nach festgelegten Quoten auf die einzelnen Bundesländer verteilt werden. Der Referentenentwurf wurde Anfang Juni an Verbände geschickt. Bis Ende des Monats müssen sie ihre Stellungnahmen abgeben. Im Herbst soll die Neuregelung verabschiedet werden, die, wie es heißt, ...


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