Mein Deich, dein Hochwasser

Im Alten Land streiten zwei Kommunen über Schutzmaßnahmen - ein beispielhafter Fall

  • Janet Binder, Jork
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ein Ort rüstet sich gegen Hochwasser - und erntet Kritik von der Nachbargemeinde. Denn nun könnte das Wasser im Ernstfall dorthin fließen. Dieser Konflikt ist nicht so selten - ein Fall aus Niedersachsen.

Arno Hagenahs Grundstück liegt malerisch an der Este, einem Nebenfluss der Elbe im Alten Land (Niedersachsen). Sein Fachwerkhaus in Estebrügge, Gemeinde Jork, stammt aus dem 18. Jahrhundert. So wie hier üblich, wurde es auf einem Deich errichtet. Zusammen mit den Häusern nebenan steht es unter Ensemble-Denkmalschutz. Hagenah fürchtet, dass die Idylle vorbei ist, wenn die Nachbarstadt Buxtehude ihre geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen wahr macht.

»Dann kann es bei Starkregen im Binnenland bei uns zu überfluteten Kellern kommen«, sagt Hagenah. Und nicht nur das: »Die alten Häuser haben alle kein dickes Fundament, und die Deiche sind nachweislich schon marode.« Würden die Deiche unterspült, könnte dies Auswirkungen auf die Statik der darauf stehenden Bauten haben.

Um sich künftig gegen Hochwasser zu schützen, will Buxtehude für sechs Millionen Euro Minideiche und Spundwände in der Innenstadt entlang der Este errichten. Ein entsp...


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