Pogromstimmung in Freital

100 Asylgegner und Rassisten attackieren Flüchtlingsunterkunft in Sachsen

  • Lesedauer: 1 Min.
100 Rassisten gingen mit Böllern und Parolen gegen Geflüchtete vor. Nur wenige Polizisten und antifaschistische Gegendemonstranten schützten die in einem Hotel untergekommenen Asylbewerber vor dem Hass des Mobs.

Freital. Vor einem Asylbewerberheim in Freital/Sachsen ist es am Montagabend zu Ausschreitungen von Nazis gekommen. Wie die Sächsische Zeitung schreibt, berichten mehrere Augenzeugen und die Polizei von einer äußerst angespannten Lage und teilweise pogromartiger Stimmung.

Mit Böllerwürfen und fremdenfeindlichen Parolen gingen etwa 100 rassistische Demonstranten gegen die Flüchtlingsunterkunft vor. Nur 40 Menschen trauten sich der aufgebrachten Menge in den Weg zu stellen. Und nur ein sehr kleines Kontingent von zwölf Polizisten schützte die Gegendemonstranten und die Asylbewerber vor dem aufgeheizten Mob. Die Ausschreitung zogen sich bis nach Mitternacht hin. Unter den rassistischen Demonstranten befand sich auch Pegida-Gründer Lutz Bachmann. Er hatte zu den Protesten aufgerufen.

Viele Menschen kritisierten den sehr klein ausgefallenen Polizeieinsatz, wird doch bereits seit Wochen über sozialen Medien gegen die Flüchtlingsunterkunft gehetzt.

Am Montag war beschlossen worden, vorübergehend weitere 280 Asylbewerber in dem Freitaler Hotel »Leonardo« aufzunehmen. Vorher waren hundert Menschen in dem Gasthaus untergekommen. Die Unterbringung erfolgt als Übergangslösung für die Erstaufnahme. nd

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