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Mainzer Regierung reagiert auf Anthrax-Bericht

USA schickten angeblich noch aktive Milzbrand-Erreger zu NATO-Übungen in die Pfalz - Dreyer fordert Aufklärung

  • Lesedauer: 2 Min.
Die US-Armee arbeitet mit dem Bio-Kampfmittel Anthrax, auch in Landstuhl in Rheinland-Pfalz. Dabei soll es eine Panne gegeben haben.

Mainz. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) verlangt von den USA Aufklärung über den Umgang mit biologischen Kampfstoffen in einem Labor der US-Streitkräfte in der Pfalz. »Es ist absolut inakzeptabel, dass wir keine Informationen bekommen, das geht gar nicht«, sagte Dreyer am Dienstag in Mainz. Deswegen habe sie sich jetzt in einem Brief an die US-Botschaft in Berlin gewandt.

Nach Informationen der »Bild«-Zeitung gingen in den Jahren 2007, 2009 und 2010 Anthrax-Sporen für Übungen an das Labor der US-Armee in Landstuhl. Die Keime verursachen die Infektionskrankheit Milzbrand. Sie können über Jahrzehnte hinweg aktiv bleiben. Der deutschen Botschaft in Washington sollen die USA mitgeteilt haben, dass es bei der Inaktivierung der Keime »Unregelmäßigkeiten« gegeben habe. Daher könnten einige Sporen möglicherweise noch aktiv sein. Die US-Armee in Kaiserslautern nahm zu dem Bericht keine Stellung und verwies auf das Pentagon.

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl, Peter Degenhardt (CDU), zeigte sich am Montag besorgt. Es sei »sehr beunruhigend«, dass möglicherweise aktive statt abgetöteter Milzbranderreger nach Landstuhl geschickt worden seien. Weder die Stadt noch die Feuerwehr hätten Informationen zum Standort des US-Labors. »Es würde uns interessieren, wie das Zeug entsorgt wird«, sagte er. »Und ich wüsste gerne, ob höhere Kreise in Land und Bund Kenntnisse hatten.« dpa/nd

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