Albtraum für Patient im Wachkoma

Sebastian Plocinniak aus Cottbus-Dissenchen droht die Abschiebung ins Pflegeheim

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Seit 2006 liegt Sebastian Plocinniak im Wachkoma und wird in seinem Elternhaus versorgt. Weil sich die Johanniter und die Barmer GEK nicht über die Kosten einigen, muss er jetzt vielleicht ins Heim.

Der Landesbehindertenbeauftragte Jürgen Dusel bekommt viele Briefe von Bürgern, aber so einen Fall hatte er noch nicht. Wegen der Kosten gibt es Probleme, einen neuen Pflegedienst für den Wachkomapatienten Sebastian Plocinniak zu finden. Fast neun Jahre lang wurde der mittlerweile 25-jährige rund um die Uhr im Haus seiner Eltern im Cottbuser Vorort Dissenchen versorgt. Findet sich nicht bis zum 1. August eine Lösung, und danach sieht es leider nicht aus, müsste Sebastian ins Krankenhaus oder ins Pflegeheim. Das dürfte nicht sein, findet der Behindertenbeauftragte Dusel. Sebastians Mutter Birgit hat sich jetzt einen Rechtsanwalt genommen. »Ich glaube, das ist der richtige Weg«, sagt Dusel. »Ein Wachkomapatient benötigt natürlich eine Intensivpflege. Da kann man nicht warten.«

In die Kippe des Braunkohletagebaus Cottbus-Nord hatte Sebastian als 15-Jähriger mit drei Freunden einen Tunnel gegraben. Am 18. Juli 2006 gab das Erdreich na...


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