Springende Bettvorleger

Brauchen wir mehr Spitzen- oder mehr Breitenforschung? Der Wissenschaftsrat beweist in der Beantwortung dieser Frage Uneinigkeit. Von Manfred Ronzheimer

  • Manfred Ronzheimer
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Kann Wissenschaft helfen, tiefgreifende Veränderungen vorausschauend und relativ friktionslos zu gestalten? Die Forscher möchten es gerne, wissen aber auch nicht so recht, wie. Über zwei Jahre hat sich der Wissenschaftsrat, das höchste Beratungsgremium der deutschen Wissenschaftspolitik, mit dem Thema »Große gesellschaftliche Herausforderungen« beschäftigt. Die Diskussion zwischen den wissenschaftlichen Experten und den Praktikern aus den Forschungsministerien gestaltete sich kompliziert und zog sich in die Länge. Das Positionspapier, das im Frühjahr im Stuttgart beschlossen wurde, war in seiner dritten Fassung auf 34 Seiten eingedampft worden, gespickt mit interpretierbaren Kompromissformulierungen. Das bekannte Phänomen: als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet.

»Große gesellschaftliche Herausforderungen stellen das Verständnis von Wissenschaft und ihrer Rolle in der Gesellschaft in einen neuen Rahmen«, erklärt der Vorsit...


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