Begrüßung als Chefsache

Der Königsteiner Schlüssel und die Nachbarn

Deutschland liegt politisch zwischen Thüringen und Bayern. Die Flüchtlingsfrage ist in beiden Ländern Chefsache, doch fällt das Willkommen unterschiedlich aus.

Wohin mit den Flüchtlingen? Formal ist das geklärt. Nach dem diesjährigen Königsteiner Schlüssel werden beispielsweise 15 Prozent der Ankommenden in Bayern untergebracht. Thüringen hat den Auftrag, 2,75 Prozent der Schutzsuchenden zu beherbergen.

Absolute Zahlen verdeutlichen Probleme. Laut Auskunft der Staatskanzlei hat Thüringen in diesem Jahr bereits rund 10 000 Flüchtlinge aufgenommen, bis zum Jahresende sind weitere 3000 prognostiziert. Eine Herausforderung, weshalb Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) am Samstag einen Brief an seine Landräte geschrieben hat. Darin erklärt er, dass alle bisherigen Anstrengungen, die Erstaufnahmekapazitäten zu erhöhen, nicht ausreichen werden. Auch müsse man nach mehr Möglichkeiten zur dezentralen Unterbringung suchen. »Jetzt ist nicht die Stunde von parteipolitischen Diskussionen oder von verwaltungstechnischen Hemmnissen«, schreibt der Regierungschef, jetzt müssten sich »alle gemeinsam vor...


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