Kein Eisbär, nirgends!

Gefangen in Schnee, Sturm und Nebel statt Polarbären gucken an der Hudson Bay. Von Heidi Diehl

Sie waren 10 000 Kilometer um die halbe Welt nach Churchill im hohen Norden Kanadas geflogen, um einmal im Leben Eisbären in der freien Natur zu erleben. Doch dann kam alles ganz anders... nd-Redakteurin Heidi Diehl war dabei.

Letzte Nacht bin ich schweißnass aufgewacht. Ich habe geträumt, dass ich um die halbe Welt geflogen bin, um einmal im Leben Eisbären in freier Natur zu beobachten, und dann war kein einziger zu sehen«, erzählt die Frau aus London ihren Albtraum. Colin nimmt sie fest in den Arm: »Keine Sorge, das wird schon nicht passieren.« Doch so richtig überzeugend klingen die Worte des Guides nicht. Denn die letzten Tage hat das Wetter von milden Temperaturen auf extrem starke Fröste gedreht, und die Hudson Bay ist zugefroren. Gut für die Eisbären, schlecht für die Besucher, die zum Teil 10 000 Kilometer zurückgelegt haben, um sie dort zu beobachten.

Das könnte nun schwierig werden, weiß Colin, denn wenn die Hudson Bay erst einmal zu ist, geben die ausgehungerten Tiere Fersengeld, können gar nicht schnell genug aufs Eis kommen, um sich nach langer Fastenzeit im Sommer endlich den Bauch mit Robben vollzuschlagen. Alljährlich im Oktober und Nove...


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