Bayern will den Kurs vorgeben

Horst Seehofer düpiert auf dem CSU-Parteitag Angela Merkel, aber das wird nicht honoriert

  • Rudolf Stumberger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Erst watscht Seehofer die Kanzlerin ab, danach verpasst ihm die CSU einen Wiederwahl-Dämpfer. Die Angriffe untereinander sind jedoch lächerlich im Vergleich zu dem, was die Partei für Flüchtlinge bereit hält.

Es sei einer der schönsten Freitage gewesen, die er erlebt habe, schwelgte CSU-Chef Horst Seehofer am Samstag minutenlang in der Genugtuung, dass die bayerische Regionalpartei bei der Abstimmung über das verschärfte Asylgesetz im Bundesrat auch SPD und Grüne dazu gebracht hatte, die Hand zu heben. Dieser Kurs soll mit der Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge in Deutschland fortgesetzt werden, so das klare Signal des CSU-Parteitags vom Wochenende. Dass Seehofer dabei die Bundeskanzlerin bloßstellte, mag zu dem eher mageren Ergebnis von 87 Prozent der Stimmen beigetragen haben, mit denen der 66-Jährige als CSU-Vorsitzender für weitere zwei Jahre bestätigt wurde. Ein weiterer Grund für sein bislang schlechtestes Wahlergebnis dürfte seine jüngste herbe Kritik an Finanzminister und Möchtegernnachfolger Markus Söder gewesen sein.

850 Delegierte hatten sich am Freitag und Samstag in den Münchner Messehallen zum CSU-Parteitag v...


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