Türkei verschärft den Krieg gegen Kurden

Seit Mittwoch über einhundert Tote bei Großoffensive in Kurdengebieten / Barrikaden gegen Armee und Polizei /

»Vernichten« und »Säubern« - die Wortwahl zeigt die Radikalität, mit der das türkische Militär derzeit gegen die Bevölkerung der kurdischen Gebiete vorgeht. Jeder Protest gegen diesen Krieg wird unterdrückt

Bei der jüngsten Großoffensive der Türkei gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sind innerhalb weniger Tage mehr als hundert Menschen getötet worden. Wie es am Sonntag aus Kreisen der Sicherheitskräfte hieß, starben seit Mittwoch 102 PKK-Kämpfer. Außerdem wurden demnach mindestens zwei Soldaten und fünf Zivilisten getötet – kurdische Quellen berichten von viel mehr zivilen Opfern. An dem Einsatz sind rund 10.000 Mitglieder des Militärs sowie Spezialkräfte der Polizei beteiligt.

Der Militäreinsatz, bei dem auch Panzer eingesetzt werden, konzentriert sich auf die Städte Cizre und Silopi in der Provinz Sirnak im Grenzgebiet zu Syrien und dem Irak. In der Kurdenregion gelten derzeit Ausgangssperren, in manchen Städten und Dörfern herrscht Bürgerkrieg. Die kurdische Agentur ANF berichtet von vielen zivilen Opfern, unter ihnen viele Jugendliche. Hunderte Menschen seien in ihren Kellern eingeschlossen – ihre Wohngebiete lie...


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