Den Nahost-Konflikt einmal umschifft

Die umstrittene Boykottkampagne gegen Israel diskutierte mit ihren Kritikern

Rund 200 Linke diskutierten in Kreuzberg über die Kampagne des BDS. Einige Teilnehmer äußerten Kritik, explizite Gegner waren jedoch nicht gekommen.

Am Sonntagabend zog eine Gewitterwolke in Kreuzberg auf, genauer: über dem Biergarten »Jockel«. Wenn sich 200 Linke, Palästinenser und jüdische Israelis in einen Raum drücken, um die Boykottkampagne gegen Israel zu diskutieren, ist die Luft zum Schneiden.

»Der BDS ist in Deutschland noch kaum bekannt und wird hier sehr oberflächlich diskutiert. Das wollen wir ändern«, leitete Doris Ghannam aus der Berliner Ortsgruppe die Veranstaltung ein. BDS steht für »Boykott, Kapitalabzug (›Divestment‹) und Sanktionen«. Und »oberflächlich diskutiert«, damit meinte Ghannam die Debatte über die Teilnahme des BDS an der Revolutionären 1. Mai-Demonstration und die damit verbundene Äußerung der Journalistin Jutta Ditfurth, der BDS und sein Umfeld seien »explizit antisemitisch«.

Knapp stellte Ronnie Barkan aus der israelischen BDS-Gruppe die Kampagne vor. Sie verfolge im Groben drei Ziele: Das Ende der militärischen Besatzung der Westbank, die ...


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