Senegals Altpräsident will nicht gehen

Beunruhigende Gerüchte vor der Stichwahl am Sonntag

  • Haidy Damm, Dakar
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Am Sonntag entscheiden die Wähler im westafrikanischen Senegal über ihren künftigen Präsidenten. Vier Wochen nach der ersten Runde stehen sich in der Stichwahl der 85-jährige Amtsinhaber Abdoulaye Wade und Herausforderer Macky Sall (51) gegenüber.

Ob im Taxi, an der Haltestelle oder beim Einkaufen, in Dakar wird in diesen Tagen nur eine Frage diskutiert: Wer wird Senegals nächster Präsident? Ginge es nach den Graffiti an den Wänden, stünde der Verlierer bereits fest: »Wade, c’est fini«, »Hau ab!«, »Mörder!« und »Scher dich zum Teufel!« sind nur Beispiele für die zahllosen Verwünschungen, die Abdoulaye Wade deutlich machen sollen, dass die meisten seiner Landsleute mit ihm als Präsidenten fertig sind. Die erste Wahlrunde sah Wade zwar mit fast 35 Prozent der Stimmen vorn, doch Beobachter glauben, dass Macky Sall, der auf knapp 27 Prozent gekommen war, als Gewinner aus der Wahl am Sonntag hervorgehen wird, zumal er die Unterstützung mehrerer ausgeschiedener Bewerber genießt.

Dabei ist der 51-jährige Geologe mit seiner Liberalisierungspolitik längst nicht für alle ein Traumkandidat. Schließlich gehörte er selbst von 2000 bis 2008 der Regierung an. Unter Wade war er Energieminis...


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