Tränengas gegen Trauerzug

Weitere Welle der Gewalt in Ägypten

  • Lesedauer: 1 Min.

Kairo (AFP/nd). Ägypten kommt nicht zur Ruhe: Bei Protesten gegen Polizeiwillkür lieferten sich Demonstranten und die Polizei in der Nacht zum Dienstag erneut gewaltsame Auseinandersetzungen, mindestens 18 Menschen wurden bei den Zusammenstößen in der Stadt Tanta im Nildelta nach Behördenangaben verletzt.

Beamte gingen bei den Ausschreitungen in Tanta mit Tränengas gegen einen Trauerzug vor, der sich nach der Bestattung des in Polizeigewahrsam gestorbenen Aktivisten Mohammed al-Guindi der Provinzverwaltung näherte, wie Augenzeugen berichteten. Teilnehmer des Trauerzugs und Einwohner bewarfen die Polizisten daraufhin mit Steinen, diese setzte unter anderem Schrotgewehre ein. Aus Protest gegen die Gewalt legte Kulturminister Mohammed Saber Arab sein Amt nieder. Ein Regierungssprecher wies jedoch gegenüber der Agentur Mena zurück, dass der Rücktritt mit dem Fall zusammenhing. Präsident Mohammed Mursi teilte mit, er habe eine Untersuchung von Guindis Tod angeordnet.

Am Dienstag besuchte Mahmud Ahmadinedschad als erster iranischer Staatschef seit 1979 Ägypten. Iran und Ägypten unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Teheran hatte sie aus Protest gegen den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel abgebrochen. Ahmadinedschad äußerte die Hoffnung, dass sein Besuch die Beziehungen verbessere.

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