Nicht ohne meinen Sohn

Im Kino: »Philomena« von Stephen Frears erzählt vom Verkauf »in Sünde« geborener Kinder

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Glaubt man dem Film über ihr Leben, hat Philomena Lee den Akt selbst nie bereut, der ihr lebenslangen Kummer einbrachte. Hübsch war der junge Mann und nett, und was er nach einem Besuch auf dem Jahrmarkt mit ihr machte, war von beiden gewollt - und wurde von beiden genossen. Dass Philomena sich im bigotten Irland der frühen 1950er Jahre danach mit dickem Bauch bei den strengen Schwestern in einem Kloster wiederfand, das konnte diesen ersten Eindruck von der physischen Liebe offenbar nicht trüben. Hinter den Klostermauern bezahlten junge Mädchen die Folgen ihrer Entdeckungsfreude mit Lohnsklaverei, um trotz ihrer sündigen Verfehlungen durch Schmerz, Leid und Arbeit am Ende vielleicht doch noch eine Chance auf göttliche Gnade zu erwerben.

Dass die Mädchen nicht nur schuften mussten - ähnliche Fälle hat man schon in Peter Mullans anklagendem »The Magdalene Sisters« vor zwölf Jahren zu sehen bekommen -, sondern dass sie außerdem z...


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