Den nd-Lesern lacht die Sonne

Das Wetter meinte es gut: Der befürchtete Regen blieb aus bei der Frühjahrswanderung

Mehr als 800 Menschen beteiligten sich am Sonntag in Spandau an der 91. Leserwanderung von »neues deutschland«.

Der Wetterbericht liegt mit seinen Prognosen zum Glück daneben. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein am Sonntagmorgen bei der 91. »nd«-Leserwanderung. Einige Teilnehmer ziehen unterwegs sogar die Jacken aus. So warm ist ihnen geworden. 809 Startkarten gibt die sozialistische Tageszeitung am S-Bahnhof Pichelsberg aus. Dabei laufen manche Leser ohne Startkarte los und etliche kommen gleich zum Ziel, dem Brauhaus Spandau.

Gegen Mittag ziehen dunkle Wolken auf und es fallen sogar vereinzelte Regentropfen. Doch Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (LINKE) versichert lächelnd, es werde ganz sicher kein Gewitter geben. Er soll Recht behalten. Denn tatsächlich bricht die Sonne bald wieder durch. Endlich ein Politiker, der Versprechen hält! Görke hat das »nd« abonniert. Auf der Brandenburgseite wird wohl kein Politiker so oft erwähnt und zitiert wie er. Das liegt daran, dass er immer für einen flotten Spruch gut ist. Es liegt aber auch daran, dass er nicht nur Finanzminister ist, sondern auch Landesvorsitzender und Spitzenkandidat der Sozialisten für die Landtagswahl am 14. September. Bleibt da noch Zeit für ein Privatleben? Kaum. Der Politiker eilt von Termin zu Termin und das Wochenende begann für ihn eigentlich erst gestern um 13 Uhr, als er den »nd«-Lesern noch einen schönen Tag wünscht und sich verabschiedet. Vorher hat er Fragen beantwortet: Was der Flughafen BER in Schönefeld den Steuerzahler noch kosten wird? »Wenn ich das wüsste...« Ob es nicht billiger wäre, aufzugeben und das Terminal nie in Betrieb zu nehmen? »Nein«, erklärt Görke. Bislang zahlten Bund, Berlin und Brandenburg zusammen rund 1,1 Milliarden Euro für den Bau. Die restliche Summe beruht auf Krediten der Flughafengesellschaft. Der Staat hat aber für mehr als zwei Milliarden Euro gebürgt und müsste dieses Geld hinblättern, wenn aus dem BER nichts mehr wird.

Die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (LINKE) - sie ist Vorsitzende des Haushaltsausschusses - berichtete, wofür der Bund insgesamt 300 Milliarden Euro ausgibt. Nein, nicht für 50 Flughäfen, aber beispielsweise für Waffen. Kein einziges Rüstungsprojekt sei nach dem Ende des Kalten Krieges auf Eis gelegt worden, sagt Lötzsch. Die Rüstungsindustrie wird mit Aufträgen versorgt. Da könnte sich die LINKE wahrlich etwas anderes vorstellen. Gemeinsam mit Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (LINKE) betätigte sich Lötzsch am Ziel der »nd«-Wanderung wieder als Glücksfee. Die 21 Preise, darunter ein Fahrrad, sind vergeben. Doch am 21. September gibt es eine neue Chance. Dann findet die »nd«-Herbstwanderung statt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal