Historischer Abschluss

Über den Tarifkampf für die 35-Stunden-Woche in Westdeutschland

Die Arbeitszeitverkürzung gehört zum zentralen Anliegen der Gewerkschaften, doch vom ersten Titelthema im »Spiegel« bis zur in langen Streiks erkämpften 35-Stunden-Woche in Westdeutschland, vergingen einige Jahre.

Der »Spiegel« fragte 1977 auf seinem Titel »Patentrezept Arbeitszeitverkürzung: Mehr Freizeit – weniger Arbeitslose?« Die Diskussion war eröffnet. Am Samstag jährt sich zum 30. Mal ein historischer Arbeitskampf. Nachdem die ArbeiterInnen in der Metall- und Elektroindustrie sieben Wochen und die DruckerInnen sogar zwölf Wochen gestreikt hatten, brachte eine Schlichtung das Ergebnis: Der Weg in die 35-Stunden-Woche in Westdeutschland war eröffnet.

Zum Jahresende 1983 hatte die IG Metall die tariflichen Arbeitszeitregelungen gekündigt und forderte die Verkürzung der Arbeitszeit von 40 auf 35 Stunden – bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeberseite lehnte dies ab und bot stattdessen eine Vorruhestandsregelung und die Flexibilisierung der Arbeitszeit an. Nach fünf Verhandlungsrunden auf Landesbezirksebene und zwei Spitzengesprächen auf Bundesebene ab Dezember 1983 erklärte die IG Metall im April das Scheitern der Verhandlungen. In ...


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